Hafer - trendig und gesund
Ob als Grundlage fürs Müsli, in der Suppe oder als „Porridge“, Hafer ist wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen und vollwertigen Ernährung und hat längst das Image vom langweiligen Haferbrei abgelegt.
Überzeugt im Anbau als anspruchsloses Getreide
Hafer ist eine Getreideart, das heißt er zählt botanisch zur Familie der Süßgräser. Das Getreide mit Widerstandskraft ist durch seine hohen Wasseransprüche bestens für kühleren Lagen geeignet. Hafer wird in Österreich hauptsächlich im Waldviertel angebaut und findet vor allem im Futtermittelbereich Verwendung. Es gibt aber auch eine Qualitätshaferproduktion, die in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommt.
Nach der Ernte der Körner aus den lockeren Rispen wird die dicke, für den Mensch unverdauliche, Spelze entfernt. Dieser Verarbeitungsschritt fällt beim Nackthafer weg, da die Spelze bei dieser Sorte weggezüchtet wurde.
Hafer wird beispielsweise als ganzes Korn, Flocken, Grütze, Kleie oder Mehl vermarktet. Mit das beliebteste und bekannteste Haferprodukt für die menschliche Ernährung sind die Haferflocken. Durch den hohen Fettgehalt lassen sich die Körner gut zu Flocken breit quetschen. In der industriellen Herstellung werden die Körner zunächst gedämpft und gedarrt, dann wenn nötig entspelzt und schließlich unter feuchter Hitze zwischen zwei Walzen zu Flocken gepresst. Randschichten und Keimling bleiben beim Hafer weitgehend erhalten, das heißt es handelt sich grundsätzlich um ein Vollkornprodukt.
Hafer hat´s in sich
Hafer hat von allen Getreidesorten den höchsten Eiweiß- und Fettgehalt. Dabei liegt ein besonders günstiges Verhältnis von der einfach ungesättigten Ölsäure zur mehrfach ungesättigten Linolsäure vor. Beides besonders wertvolle Fettsäuren! Der hohe Fettgehalt wirkt sich allerdings auf die Haltbarkeit aus. Um zu vermeiden, dass Hafer ranzig wird, am besten frisch und rasch verbrauchen.
Auch bezüglich des Vitamingehalts tut sich der Hafer hervor, vor allem B Vitamine und Vitamin E sind überdurchschnittlich vorhanden.
Kalzium, Eisen, Mangan und Zink sind ebenfalls in nennenswerten Mengen vorhanden, wobei Hafer auch Phytinsäure enthält, welche Mineralstoffe bindet und daher deren Verfügbarkeit eingeschränkt. Dafür wirken sich die Phytate aber vermutlich positiv auf den Blutzucker- und den Fettspiegel aus und schützen vor Dickdarmkrebs.
Eine besondere Bedeutung kommt dem wasserlöslichen Ballaststoff Beta-Glucan zu. Es ist in dieser Form einzigartig und bringt eine Reihe gesundheitlicher Vorteile mit sich! Hafereigenes Beta-Glucan hat einen positiven Einfluss auf den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel. So übt Beta-Glucan bei Diabetes-Mellitus Typ 2 sogar eine blutzuckersenkende Wirkung aus. Der lösliche Ballaststoff erhöht die Viskosität des Nahrungsbreis (wird schleimig) und verlangsamt damit die Magenentleerung und die Aufnahme von Einfachzuckern aus dem Darm ins Blut. Es hält uns also im Umkehrschluss länger satt und hat damit einen positiven Einfluss auf das Gewichtsmanagement. Beta-Glucan hat eine allgemein beruhigende und regulierende Wirkung auf die Verdauungsorgane, weshalb Hafer auch als Schonkost bei Magen-Darm-Beschwerden gilt.
Der Hafer entpuppt sich also als wahre Nährstoffbombe und sollte regelmäßig in die Ernährung integriert werden.
Porridge aka a Haferbrei
Früher spielte Hafer sowohl in der menschlichen als auch in der Tierernährung eine große Rolle. Seit einigen Jahren feiert der „Haferbrei“ als „Porridge“ in verschiedensten Variationen sein Comeback und ist aus keinem modernen Frühstücks-Café mehr wegzudenken.
Hafer kann in der Küche aber noch mehr! Auch Risotto, Eintöpfe, Getreidelaibchen, Suppen, Aufläufe, Müslis und teilweise Süßspeisen kann man aus Hafer zubereiten.