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Hühnerei

04.10.2021 08:11
Hühnerei

[EI]nmalig: das Hühnerei im Faktencheck

H[EI]misch

Eine Henne legt im Jahr durchschnittlich 300 Eier. Der aktuelle Pro-Kopf-Verbrauch lag 2022 in Österreich bei 248 Stück. Dementsprechend kann eine Henne eine:n Österreicher:in mit Eiern versorgen. Rund 35 % der österreichischen Legehennen sind im der Steiermark beheimatet (Stand 2022).

Der folgende Film zeigt den Werdegang und den Weg der Eier vom Legenest bis in das Regal.

Bei einem Selbstversorgungsgrad von 94 % im Jahr 2022 ist auch der heimische Handel bestens mit österreichischen Eiern bestückt. Anders sieht die Lage bei Verarbeitungsprodukten aus. Eine Herkunftskennzeichnung ist nicht verpflichtend, weshalb in Nudeln, Kuchen und Co. häufig Importware landet. Diesen Umstand verdeutlichte ein StoreCheck der Landwirtschaftskammer im Frühjahr 2021. Während in Österreich die konventionelle Käfighaltung von Hühnern bereits seit 2009 verboten wurde, gilt diese Regelung nicht selbstverständlich auch über die rot-weiß-roten Grenzen hinaus. Dementsprechend wurden im Jahr 2022 täglich rund 169.304 Eier mit fragwürdiger Herkunft nach Österreich importiert. Im Jahr sind dies 62 Millionen Eier, die in Form von Schaleneiern, Flüssigei und Eipulver nach Österreich kommen.

Die Unterschiede in der Eierproduktion im internationalen Vergleich zeigt diese Grafik.

Entsch[EI]dungsfreiheit

Rund 57 % der österreichischen Legehennen werden in Bodenhaltung gehalten (Stand 2022). Jede Dritte Henne lebt im Freiland, über 13 % der Eier kommen von einem Bio-Betrieb.

Beim Einkauf ist die Haltungsform auf jedem Ei ablesbar. Somit hat jede:r selbst die Wahl, aus welcher Produktionsform sein Ei kommen sollte. Auch das Herkunftsland lässt sich anhand des Länderkürzels nachvollziehen.

0 Bio-Freilandhaltung
1 Freilandhaltung
2 Bodenhaltung

AT steht z.B. für Österreich,
DE für Deutschland,
NL für die Niederlande usw.

Die nachfolgenden Ziffern auf dem Ei codieren den landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem das Ei gelegt wurde. Diese Zahlenkombination kann man auf der Website der österreichischen Eierdatenbank eingeben und erfährt so, wo das jeweilige Ei herkommt.

Gentechnikfr[EI]

Österreich setzt bereits seit 2010 auf ausschließlich gentechnik-freies Hühnerfutter. Drei Jahre später wurde außerdem beschlossen, dass nur mehr Soja aus dem Donauraum zum Einsatz kommt.

[EI]nzigartig

Als Keimzelle für neues Leben ist ein Ei reich an nahezu allen essenziellen Nährstoffen: Vitamin A für die Sehkraft, Vitamin E als Antioxidans, Niacin für optimale Stoffwechselfunktionen, Biotin für schöne Haut und Haare, Folsäure für die Zellteilung und Eisen für einen guten Sauerstofftransport im Blut. Für die bevorstehende kalte Jahreszeit sind die Inhaltsstoffe Zink und Vitamin D von besonderer Bedeutung. Zink verbessert die Abwehrkräfte und Vitamin D stärkt Knochen und Zähne. Vitamin D wird zum Großteil in der Haut unter der Einwirkung von UV-Strahlen gebildet. In den lichtarmen Monaten müssen wir jedoch auf diesen sonnigen Effekt weitgehend verzichten. Eine Zufuhr über die Nahrung rückt daher mehr in den Mittelpunkt.

Das Futter der Hühner beeinflusst die Zusammensetzung des Eis. Wird, wie z. B. in der Steiermark, viel Mais gefüttert, ist der Dotter durch den höheren Anteil an Carotinoiden kräftig orange gefärbt. Aus gesundheitlicher Sicht ist er aber einem blassen Dotter nicht entscheidend überlegen, die Unterschiede sind zu gering, um den Nährwert maßgeblich zu beeinflussen.

Die biologische Wertigkeit des Hühnereis wurde einst mit einem Referenzwert von 100 festgelegt. Die biologische Wertigkeit sagt aus, wie gut der Körper das in dem Lebensmittel enthaltene Eiweiß in körpereigenes Protein umwandeln kann. In diesem Fall heißt das, dass das Protein aus dem Ei zu nahezu 100 Prozent in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden kann. Durch die Kombination von Lebensmitteln mit unterschiedlicher biologischer Wertigkeit, kann diese insgesamt erhöht werden. So erreicht man zum Beispiel durch den Verzehr von Erdäpfeln mit einem Spiegelei eine biologische Wertigkeit von 136.
Übrigens: anders als vielleicht die Bezeichnung vermuten lässt, steckt im Dotter mehr Eiweiß als im Eiklar, bei dem man ja umgangssprachlich gerne auch von „Eiweiß“ spricht.

Bitte zugr[EI]fen!

Lassen Sie sich nicht mehr länger aus Sorge vor zu hohen Cholesterinwerten den Appetit auf Eierspeisen verderben. Auch wenn ein Ei mit einem durchschnittlichen Cholesteringehalt von 250-290 mg einen verhältnismäßig hohen Anteil aufweist, besteht wissenschaftlichen Studien zu Folge kein Grund zum Verzicht. Inzwischen ist bekannt, dass Nahrungscholesterin generell nur einen bedingten Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat. Auch ein Grund dafür ist, dass das Ei seine eigene Cholesterin-Polizei, nämlich das Lecithin enthält. Dieses verringert die Aufnahme des Cholesterins im Darm.

Die österreichische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aktuell nicht mehr als drei Eier pro Woche zu verzehren, verarbeite Eier eingeschlossen. Aufgrund des hohen Nährwerts und der aktuellen Studienlage rund um den Einfluss von Nahrungscholesterin, spricht jedoch wenig gegen den täglichen Genuss dieses genialen Lebensmittels.

[EI]nwandfrei

Eier sollten kühl, trocken, lichtgeschützt und mit der stumpfen Seite nach oben gelagert werden. Um die Schutzfunktion der Schale nicht zu beeinträchtigen ist es wichtig, Feuchtigkeit zu vermeiden und Eier keinesfalls zu waschen.

Damit das nächste Frühstücksei auch so schmeckt, wie es schmecken soll, sollte man es von stark riechenden Lebensmitteln wie Käse fernhalten. Eier können leicht Fremdgerüche annehmen.

Ein frisches Ei erkennt man daran, dass sich der Dotter wölbt und das Eiklar nicht auseinanderläuft. Die Frische von ganzen Eiern überprüft man am besten in einem Glas gefüllt mit Wasser unter Zugabe von 1 EL Salz. Sinkt das Ei zu Boden ist das ein Zeichen von Frische. In einem alten Ei hat sich die Luftkammer bereits vergrößert und es schwimmt oben.

Eier sind bei sachgemäßer Lagerung bedenkenlos auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar, sollten dann aber zur Sicherheit gut durcherhitzt werden.

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