Weltmilchtag 2021
Am 1. Juni ist Weltmilchtag. Wir nehmen dies zum Anlass für einen kleinen Faktencheck rund um das weiße Gold. Hätten Sie folgendes gewusst?
Wussten Sie,
… dass die Bezeichnung „Milch“ gesetzlich genau geregelt ist?
So lautet die Definition von Milch lt. Österreichischem Lebensmittelbuch (basierend auf der gesetzlichen Grundlage): „Milch ist das durchmischte, unveränderte Gesamtgemelk einer oder mehrerer Milchtiere. Unter Milch ohne Artenbezeichnung wird Kuhmilch verstanden, die Milch anderer Tierarten wird entsprechend der jeweiligen Tierart bezeichnet (z.B. Ziegenmilch, Schafmilch, Büffelmilch).“
Das bedeutet auch, das pflanzliche Ersatzprodukte aus Soja, Hafer und Co. nicht als „Milch“ bezeichnet werden dürfen!
… warum die Milch weiß ist?
Das Milchfett ist in kleinsten Tröpfchen in der Milch verteilt, an ihnen wird das Licht in unterschiedliche Richtungen zurückgeworfen – für unsere Augen entsteht dadurch die Farbe weiß.
… dass man aus 25 Liter Rohmilch folgende Produkte herstellen kann?
Eine Kuh gibt durchschnittlich 25 Liter Rohmilch am Tag. Daraus kann folgendes hergestellt werden: ca. 25 l Milch oder ca. 2 l Rahm oder ca. 5,5 kg Topfen oder ca. 1 kg Butter oder ca. 25 kg Joghurt oder ca. 4 kg Weichkäse oder ca. 3 kg Schnittkäse oder ca. 2 kg Hartkäse.
… dass jeder Haushalt in Österreich im Durchschnitt 45 € für Milch und Milchprodukte pro Monat ausgibt?
Milch und Milchprodukte zählen aber auch zu den drei häufigsten Lebensmitteln, die unverdorben und meist ungeöffnet in unserem Müll landen.
Gleichzeitig geben wir genauso viel Geld für Ernährung und Getränke im Monat aus, wie für Freizeit, Urlaub und Hobbies!
Und wir haben noch nie so viel für „Außer Haus Verpflegung“ ausgegeben, wie heute! Schauen wir daher auch genauer darauf, woher die Lebensmittel im Gasthaus, der Kantine oder dem Schulbuffet kommen!
… dass der Anteil an ESL Milch bereits 60 % beträgt?
Im Jahr 2000 lag der Marktanteil an Frischmilch noch bei 90 %, heute sind es noch knapp 15 %. Dafür hat der Anteil an Haltbarmilch seit damals von 11 % auf 24 % zugenommen und der Anteil an ESL Milch, die erst Anfang 2000 auf den Markt kam, liegt heute bei 60 %.
Was ist ESL Milch?
ESL ist die Abkürzung für Extended Shelf Life und bedeutet längere Haltbarkeit im Kühlregal. Es gibt die ESL-Milch seit 2003 und sie eine bietet eine Alternative, die zwischen Frischmilch und Haltbarmilch einzuordnen ist.
Die ESL-Milch muss wie die Frischmilch im Kühlschrank gelagert werden, ist ungeöffnet jedoch ca. doppelt so lange (bis zu 21 Tagen) haltbar. Nach dem Öffnen sollte sie wie Frischmilch und Haltbarmilch innerhalb von vier Tagen verbraucht werden.
… dass sich der Konsum von Käse seit 1995 fast verdoppelt hat?
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Käse lag im Jahr 1995 noch bei 15,1 kg – heute sind es 23,4 kg. Dabei steht Gauda ganz oben auf der Top 5 Liste der beliebtesten Käsesorten, gefolgt von Mozzarella, Käse auf Gervaisbasis und Emmentaler.
… dass ein durchschnittlicher Milch-Bauernhof in Österreich 33 Milchkühe hat?
Hielt ein österreichischer Bauernhof vor rund 20 Jahren im Durchschnitt 20 Rinder, so nahm die Herdengröße seitdem kontinuierlich auf 33 Rinder pro Betrieb zu, gleichzeitig die Zahl der Betriebe aber kontinuierlich ab! Zum Vergleich: In Deutschland sind es über 60 Rinder pro Betrieb und in den Niederlanden sogar 100 Rinder auf einem Hof!
... dass sich 82 % der österreichischen Milchbauern im Berg- und Hügelland angesiedelt sind?
Regional produzieren bedeutet, mit den natürlichen Ressourcen in der Region zu arbeiten. Mit viel Grünland im Berg- und Hügelland kann hauptsächlich Milchwirtschaft betrieben werden. Wiesen und Almen werden als Futter genutzt und damit bleibt auch die Kulturlandschaft im Berggebiet erhalten.