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Lebensmittel der Woche: Süßkartoffel

15.10.2021 16:14
Lebensmittel der Woche: Süßkartoffel

Süßkartoffel: gesunder Allrounder mit exotischem Touch

Was der Erdapfel in unseren Breiten ist, ist die Süßkartoffel vor allem im tropischen und subtropischen Raum – ein Grundnahrungsmittel. Anders, als der Name aber vielleicht vermuten lässt, ist die Süßkartoffel botanisch gesehen nicht mit der Kartoffel verwandt. Während Erdäpfel zu den Nachtschattengewächsen zählen, ist die Süßkartoffel ein Windengewächs, das in Südamerika ihren Ursprung hat.

Süßkartoffeln aus heimischem Anbau

Auch in Europa ist die Nachfrage nach der anspruchslosen, aber frostempfindlichen, Pflanze in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Inzwischen ist die Süßkartoffel auch auf den Feldern innovativer steirischer DirektvermarkterInnen angekommen, die diese auf Flächen von max. 500 m2 pro Betrieb (Stand 2021) anbauen. Die Batate, wie die Süßkartoffel auch genannt wird, breitet sich meist flach auf dem Boden aus. Nach einigen Wochen beginnt sich ein Teil der unterirdischen Wurzeln zu sogenannten Speicherwurzeln zu vergrößern. Deshalb ist die Süßkartoffel auch eine Wurzelknolle und nicht wie der Erdapfel eine Sprossknolle. Am bekanntesten sind Süßkartoffeln mit orangem Fruchtfleisch, es gibt sie aber auch mit weißer bis violetter Färbung.

Damit die dünne braun bis rötliche Schale nach der Ernte aushärtet, werden die Süßkartoffeln zuerst bei wärmeren Temperaturen gelagert, danach können sie in klimatisierten Lagern bis zu einem Jahr genusstauglich bleiben.

Zu Hause lassen sich Süßkartoffeln ähnlich wie Erdäpfel lagern. Sie mögen es kühl, trocken und dunkel, im Kühlschrank fühlen sie sich allerdings nicht wohl. Gekochte Süßkartoffeln lassen sich auch gut einfrieren.

Wie Süßkartoffeln in der Steiermark gedeihen, sehen Sie im Video von Steirergemüse:

Nährstoffreicher Sattmacher

Die Süßkartoffel zählt zu den „alternativen“ Kohlenhydratlieferanten, die durchaus Abwechslung auf den Speiseplan bringt. Neben einem Wassergehalt von rund 70 % sind stehen vor allem die Kohlenhydrate ganz oben auf der „Zutatenliste“ (25 %). Damit übertrifft sie die Kartoffel, woraus sich im Vergleich auch der höhere Energiegehalt ergibt (114 kcal vs. 77 kcal). Die Kohlenhydrate liegen vor allem in Form von Stärke vor, wobei der Ballaststoffanteil auch durchaus erwähnenswert ist. Kalium, Magnesium und Phosphor zeichnen das Mineralstoffprofil der exotischen Knollen aus. Vitamin E und C, Folsäure sowie die Vitamin A-Vorstufe Beta-Carotin sind wichtige Vitamine, die die Süßkartoffel zu bieten hat. Vor allem das antioxidative Beta-Carotin sorgt nicht nur für die intensive Färbung der Knolle, sondern übertrifft mit ihrem Gehalt jegliche vergleichbaren Kohlenhydratlieferanten. Vor allem in Entwicklungsländern nimmt sie daher einen zentralen Stellenwert in der Vermeidung eines Vitamin A-Mangels dar. Positive Wirkungen auf den Blutzuckerspiegel werden auf Grund ihres niedrigen Glykämischen Indexes beschrieben. Wie aber auch beim Erdapfel spielt hier die Art der Zubereitung eine große Rolle. Beim Verzehr von gekochten Süßkartoffeln ist der Glykämische Index am niedrigsten, gebratene oder gebackene Varianten lassen den Blutzuckerspiel deutlicher in die Höhe steigen.

Vielfältig wie Erdäpfel

Auch wenn sie sich botanisch unterscheiden, werden Erdäpfel und Süßkartoffeln in der Küche doch sehr ähnlich verwendet. Ein großer Vorteil der Süßkartoffel, deren Geschmack sich zwischen Kürbis und Karotte einordnen lässt, liegt in ihrer verkürzten Garzeit. Sie schmeckt als Suppe, gekocht, gebraten oder gebacken als Beilage oder solo mit kreativer Füllung. Hoch im Trend liegen Süßkartoffelpommes. Aber Vorsicht: Sie sorgen zwar für geschmackliche Abwechslung und ein hippes Image, aus gesundheitlicher Sicht schneiden sie nicht besser ab als herkömmlich frittierte Pommes. Eine Besonderheit: Im Gegensatz zum Erdapfel kann die Süßkartoffel auch roh verzehrt werden, zum Beispiel gerieben im Salat. Besonders beliebt ist die süße Knolle auch bei den ganz Kleinen und eignet sich deshalb hervorragend als Babybrei.

Wenn Sie jetzt auch auf den Geschmack gekommen sind, finden Sie hier eine Auswahl an Süßkartoffel-Produzenten aus der Steiermark.

Passend dazu gibt es auch wieder einen Rezepttipp, diesmal von Seminarbäuerin Michaela Mauerhofer.

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