Kürbiskerne: gesunder Knabberspaß
Eines vorweg: Kürbiskerne sind die essbaren Samen des Kürbisses, deshalb sind sie streng biologisch gesehen gar keine Kerne. Das aber nur am Rande, schließlich tut die Bezeichnung dem inhaltlichen Wert der grünen Kraftpakete keinen Abbruch.
Steirische Kürbiskerne
Rund 8 Millionen Kilogramm Kürbiskerne wurden im Jahr 2020 in der Steiermark auf einer Fläche von mehr als 13.000 ha produziert.
Nach der Ernte werden die Kerne gewaschen und für ca. 10 bis 12 Stunden getrocknet. Dann werden sie noch einmal gereinigt und machen sich schließlich auf den Weg vom landwirtschaftlichen Betrieb zu diversen Ankäufern. Rund 70 % der Kerne landen in der Presse, der Rest wird zu Knabberkernen oder Backwaren aufbereitet. Dafür werden die Kerne aber erst einmal einer farblichen Auslese unterzogen, um nur die die wirklich grünen Samen herauszupicken. Konsumentinnen und Konsumenten können schließlich zwischen dem puren Kürbiskerngenuss oder einer breiten Palette verschiedener Geschmacksrichtungen wählen. Dafür werden die Kerne mit Salz bis Zimt verfeinert oder mit Schokolade und diversen anderen Köstlichkeiten überzogen.
Ernährung und Gesundheit
Die Schalenlosigkeit seiner Samen ist ein besonderes Charakteristikum des Cucurbita pepo var. Styriaca, des steirischen Ölkürbisses. Seine Kerne sind nur mit einem dünnen Silberhäutchen überzogen, das besonders reich an dem essenziellen Spurenelement Zink ist. Im Rahmen unserer Immun-fit-Wochen sei auf diese Besondersheit hingewiesen, spielt Zink doch eine wichtige Rolle im Immunsystem. Da der Mensch keine Speicherorgane für das Spurenelement besitzt, muss es regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden. Zink ist Bestandteil zahlreicher Enzyme und Proteine im Körper und so an einer Vielzahl an Reaktionen beteiligt. Dazu zählen neben den Aufgaben im Immunsysten, auch die Wundheilung und Fortpflanzung. Bereits 1 Portion Kürbiskerne (30 Gramm) deckt 25 % des Tagesbedarfs an Zink von Frauen und 15 % von Männern.
Der herausragende Gehalt an Vitamin E unterstütz durch die antioxidative Kapazität des Vitamins die menschlichen Abwehrkräfte zusätzlich.
Neben ihrer Wirkung auf das Immunsystem, werden den Kürbiskernen noch weitere nennenswerte Gesundheitseffekte zugeschrieben. So unterstützen sie bei Blasenbeschwerden und Prostataleiden und sind gut für das Herz-Kreislaufsystem. Letzteres beruht einerseits auf dem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und andererseits sorgen reichlich Phytosterine für einen cholesterinspiegelsenkenden Effekt.
Auch in Sachen Anti-Aging haben die grünen Kerne einiges zu bieten. Untersuchungen haben gezeigt, dass die grünen Kerne einen nennenswerten Gehalt an Spermidin enthalten. Dieses kommt natürlich in Lebensmitteln wie auch im Körper vor und fördert die Zellen bei ihren Recycling- und Selbstreinigungsprozessen.
Lagerung
Kürbiskerne sollten trocken, kühl und stets gut verschlossen gelagert werden. Um ein Schimmeln oder Ranzigwerden zu vermeiden, gilt es die Kerne vor Feuchtigkeit, Licht und Sauerstoff zu schützen.
Verwendung
Kürbiskerne können pur geknabbert werden. Man findet sie naturbelassen oder mit allerlei Add-ons wie Salz oder süßer Überzüge. So werden aus den kleinen Knabberkernen raffinierte Süßigkeiten. Pur eignen sie sich wunderbar auch als Zutat zu Müslis und zum Brotbacken. Geröstete Kürbiskerne verleihen Suppen und Salaten eine besondere Note.
Wie Sie aus den grünen Kraftpaketen ein köstliches Frühstücks-Granola zaubern, zeigen wir Ihnen in unserem Rezepttipp.